ANTRIEB

Anreize zur betrieblichen Transportradnutzung erforschen

 

Transporträder ersetzen im privaten Bereich zunehmend Pkw-Fahrten. Um jedoch das Potenzial der betrieblichen Nutzung des Transportrades ausschöpfen zu können, braucht es gezielte Impulse und das nötige Wissen, welche Branchen mit den passenden Rädern und Informationen zum Umstieg motiviert werden können. Das erforschen wir im Förderprojekt „ANTRIEB“, das im November 2023 gestartet wurde. In größeren österreichischen Städten ist das (E-)Transportrad Teil des Stadtbilds geworden. Auch im Zustellbereich wird bereits vielfach mit Transporträdern emissionsfrei geliefert. Um jedoch das noch ungenutzte Potenzial bei Dienstleister:innen und Servicetechniker:innen ausschöpfen zu können, müssen sich Rahmenbedingungen ändern und Hürden abgebaut werden. Diese Hürden können auch durch gezielte Beratung und Unterstützung bei der Auswahl der Fahrzeuge und der Umstellung im alltäglichen Betrieb überwunden werden. Hier setzt das KlimaEntLaster-Team mit dem neuen Projekt „ANTRIEB“ an.

Wie können wir die positiven Effekte des Transportrads vermitteln?

Fahrten des Personenwirtschaftsverkehrs, z.B. bei Servicetechnik-Unternehmen wie Installateure, Aufzugtechnik, Rauchfangkehrer sind dabei noch weitgehend unerforscht und unverändert fossil unterwegs. Diese Fahrten zeichnen sich im urbanen Bereich durch meist kurze Teilstrecken aus. Das Transportrad bietet hier die Chance, CO2-Emissionen einzusparen und dabei Zeit und Kosten im Arbeitsalltag einzusparen. Darüber hinaus wird ein Beitrag zur Gesundheitsförderung der Mitarbeiter:innen geleistet. Bislang fehlen für diese Betriebe entsprechende Vorbilder und Beratungsangebote über Kaufförderungen hinaus. Hier setzt das Forschungsprojekt mit folgenden Kernfragen an: Welche Maßnahmen und Anreize seitens Bund, Länder und Gemeinden sind erforderlich, damit mehr Betriebe (E-)Transporträder im Personenwirtschaftsverkehr einsetzen? Und welche Maßnahmen und Anreize sind erforderlich, damit Mitarbeiter:innen in den Betrieben die angeschafften (E-)Transporträder auch tatsächlich und gerne nutzen?

Quelle: PID/Votava, https://www.klimaentlaster.at/aktuelles/n/anreize-zur-betrieblichen-transportradnutzung-erforschen_62

 

Testbetriebe in Wien und Graz

Nach einer Sondierung jener Branchen, für die E-Transporträder aufgrund der täglichen Anforderungen wie Wegelänge, Transportkapazitäten, Abläufe eine gangbare Alternative wären, und dem Besuch von Best Practice Betrieben sowie Expert:inneninterviews werden wir vier Betrieben in Wien und Graz die Möglichkeit bieten können, ein Jahr lang kostenlos Transporträder in ihrem Betrieb zu testen. Parallel wird Wissen zu Rahmenbedingungen hinsichtlich Förderlandschaft, intermodale Flotten und Routing, Verhaltensänderung und Akzeptanz zusammengetragen und analysiert.

 

Welche Ergebnisse soll das Projekt bringen?

Wir wollen erforschen, wie Transporträder im Personenwirtschaftsverkehr verschiedener Branchen effizient eingesetzt werden können. Handlungsempfehlungen für die öffentliche Hand zur Verbesserung von Transportradförderungen sollen erstellt werden, damit mehr Betriebe durch die Förderungen zur Transportradanschaffung motiviert werden können. Durch eine Steigerung der betrieblichen Nutzung von Transporträdern möchte das Projekt ANTRIEB nicht zuletzt einen kleinen Beitrag dazu leisten, die österreichischen Klimaziele hinsichtlich der CO2-Reduktion zu erreichen. Im Projektkonsortium für dieses Projekt befinden sich FACTUM – apptec ventures, TU Wien – FB Verkehrssystemplanung move, Die Radvokat:innen, die Grazer Energieagentur und Heavy Pedals. Das Projekt wird von der FFG unter dem Schwerpunkt „Bedarfsorientierte Lösungsbausteine für klimaneutrale Städte in Österreich“ gefördert.

Text: Alec Hager, KlimaEntLaster – Die Transportrad-Initiative, Kooperation mit dem Beratungsprogramm „Flottes Gewerbe“ von Cargobike.jetzt in Deutschland

Fördergeber

Österreichische Forschungsförderungs GmbH